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7 Heimatverteidigung: der Aufschwung der regionalen Macht

in Haus Marik 02.08.2010 11:57
von Meister01 • Göttlicher Administrator | 232 Beiträge

Die kurze Amtszeit von Marie Marik, die im Jahre 2873 Generalhauptmann wurde, bildete das Gerüst für die immer weiter zunehmende Zersplitterung innerhalb regionaler Gebiete. So selbstherrlich wie schon ihr Großvater Charles entfremdete sie die Herzogtümer Andurien und Orloff zunehmend, indem sie Militäreinheiten aus diesen Gebieten befahl, in den späten 2870ern eroberte lyransiche Welten zu verteidigen. Trotz Marie's besten Bemühungen schafften es die Lyraner, nach heftigen Gefechten diese Welten wieder zurückzuerobern – natürlich erlitten die Einheiten von Orloff und Andurien dabei schwerste Verluste. Diese Verluste entfachten erneut den Widerstand unter vielen regionalen Anführern gegen den Generalhauptmann, da sie nichts weiter wollten als ihre eigenen Gebiete zu verteidigen.

Zehn Jahre später ermöglichte es der Aufstieg von Elisabeth Marik in das Amt des Generalhauptmanns den regionalen Anführern, ihre lang ersehnte Macht über ihre regionalen Militäreinheiten deutlich zu machen. Sie war seit ihrem achtzehnten Lebensjahr ein ComStar-Acolyte und hatte daher nur geringe Erfahrung in der Kriegsführung, war allerdings geschickt in politischen Verhandlungen. Die frühen Jahre ihrer Amtszeit verbrachte sie damit, bessere Beziehungen zum Parlament aufzubauen, da sie überzeugt war, dass sich die Liga Freier Welten eine Spaltung der beiden wichtigsten Institutionen nicht leisten konnte. Anfangs zahlten sich ihre Bemühungen auch aus. Von den 2880ern bis zu den frühen Jahren des 30. Jahrhunderts genoss Elisabeth eine größere Popularität als beinahe jeder andere Generalhauptmann zuvor. Die guten Beziehungen zum Parlament ermöglichten es Elisabeth, einige riskante Operationen gegen die Konföderation Capella und das Lyranische Commonwealth zu unternehmen und sie umso erfolgreicher durchzuführen. Zwischen 2901 und 2910 unternahmen Militäreinheiten der Liga Freier Welten - darunter Einheiten aus Andurien, Orloff und dem Grenzprotektorat – einige wirklich beeindruckende Angriffe in die Tiefen der Konföderation Capella. Diese Überfälle brachten zwar keine Planeten, hielten die capellanischen Truppen aber weitgehend davon ab, eigene Angriffe gegen Planeten der Liga durchzuführen. Die Anführer der drei Provinzen unterstützten diese Operationen, machten sich zusammen mit einigen Parlamentsmitgliedern jedoch auch zunehmend Sogen darüber, dass die Abwesenheit dieser großen Truppenkontingente ihre Gebiete verwundbar machte. Diese besorgten Abgeordneten erschufen das Heimatverteidigungsgesetz, ein vage verfasstes Schriftstück mit potentiell explosivem Inhalt. Dieses Gesetz gab jeder Provinz, bei der das Parlament feststellte, dass sie sich „in unmittelbarer Gefahr eines Angriffs“ befindet, das Recht, bis zu 75% seiner eigenen Truppen als Garnisonstruppen zurückzuhalten.

Elisabeth Marik's eigene harmonische Beziehungen mit dem Parlament blendeten sie allerdings, so dass sie die möglichen Konsequenzen, die sich aus diesem Gesetzt ergeben konnten, nicht bemerkte. Tatsächlich setzte sie sich dafür sogar ein, da sie es nur für ein kleines Zugeständniss betrachtete. Später wurde dieses Heimatverteidigungsgesetz von allen Generalhauptmännern jedoch verflucht, da es sich als ein nahezu lähmendes Hindernis für ihre Autorität darstellte. In den folgenden Jahrzehnten benutzten regionale Anführer dieses Gesetzt oftmals dafür, um Generalhauptmänner zu behindern, mit deren Politik sie nicht übereinstimmten. Diese Balkanisierung des Militärs der Liga verhinderte größere militärische Erfolge während des nächsten Jahrhunderts, und machte sie zugleich oftmals verwundbar für ihre Feinde. Die schlimmsten Verluste ereigneten sich während der Amtszeit von Stephan Marik, in der die Welt Callison einem lyranischen Angriff zum Opfer fiel und die Konföderation Capella eine große neue Mechfabrik auf Irian zerstörte. Inzwischen hielt Stephan absichtlich militärische Hilfe von denen zurück, die er als seine Feinde ansah, was natürlich den Machtkampf zwischen Generalhauptmann und Parlament unweigerlich erneut in die politische, aber auch militärische Arena rückte.


zuletzt bearbeitet 02.08.2010 12:39 | nach oben springen


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