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4 Ein geteiltes Haus

in Haus Liao 02.08.2010 12:23
von Meister01 • Göttlicher Administrator | 232 Beiträge

Nach dem Tode von Aleisha Liao im Jahre 2415, wurde Arden Baxter neuer Kanzler, einem prominenten Mitglied des Beraterstabes, welcher als Präfektorat bekannt war. Als erster Kanzler, der nicht aus dem Haus Liao stammte, wurde Baxter's Herrschaft zu einem dermaßen zerstörerischen Zeitraum, das der Wunsch nach der Rückkehr Haus Liaos in folgenden Generationen gestärkt wurde. Obwohl er bis zu seiner Ermordung nur zehn Jahre im Amt war, hatte es Arden Baxter beinahe geschafft, die Konföderation zu vernichten – was wohl auch sein Ziel war.

Baxter war mit der Aris-Familie verbunden, den ehemaligen Führern der Capellanischen Hegemonie bis zum Capellanischen Supremtatskrieg. Während der Kommunalitäts-Ära arbeitete sich der Aris-Clan mit allen Mitteln wieder an die Macht empor, um entweder die Regierung zu stürzen oder übernehmen. Als die Regierung im Jahre 2366 in Folge von Korruption äußerer Einflußnahme und genereller Unzufriedenheit zusammenbrach war der Industriemagnat Warren Aris bereit, die Kontrolle zu übernehmen. Aber Herzog Franco Liao kam ihm zuvor. Die Ankunft des Herzogs auf Capella und seine überraschende Ankündigung der Formierung der Konföderation Capella brachte ihm weit mehr Anhänger ein als alles was Aris bieten konnte, besonders nachdem Liao ein Handelsembargo gegen jede Welt ankündigte, die sich Aris anschliessen würden. Als Warren Aris sich dann weigerte, den angebotenen Posten des Stellvertretenden Kanzlers anzunehmen, ließ Herzog Franco ihn mit der Begründung verhaften, er würde den Frieden gefährden. Die Aris Familie erholte sich nie von diesem Machtverlust, genauso wie ihre Unterstützer. Einer der solchen war Arden Baxter's Vater, ein bis zum bitteren Ende überzeugter Anhänger von Warren Aris. Geoffrey Baxter starb als gebrochener und finanziell ruinierter Mann im Jahre 2378 und hinterließ seinem Sohn eine Erbschaft der zerstörten Träume und einem pathologischen Haß auf die Liaos und all ihre Leistungen.

Während der nächsten 30 Jahre steigerte Arden Baxter seinen Haß und vergrößerte seine Macht. Im Jahre 2410 wurde er unter einer Amnestie für politische Gefangene in das adlige „Haus der Nachkommen“ gewählt. Er nutzte diese Gelegenheit so gut wie möglich und spielte die reformierten Sünde gegeneinander aus um seine Machtbasis aufzubauen. Harte Arbeit und Beliebtheit brachten ihm im Jahre 2415 schließlich einen Sitz im Präfektorat ein, nur 2 Monate vor dem Tod Kanzlerin Aleisha's. Baxter erklärte seinen Kollegen, dass er nach seiner Ernennung zum Kanzler alte Wunden heilen und die Einheit des Reiches sichern würde. Tatsächlich plante Baxter aber, den „falschen Liao-Staat“ zu vernichten.

Sein erstes Ziel war das Capellanische Heer, dem Grundstein der Stärke der Familie Lioao und der Konföderation. Binnen der nächsten neun Jahre reduzierte er die Capellanischen Streitkräfte und entließ viele talentierte Generäle die zu Haus Liao standen. Im Jahre 2418 führte Baxter die angeschlagene Armee in den Taurischen-Randwärtigen Krieg gegen das Tauruskonkordat, einem katastrophalen dreijährigen Feldzug gegen mehrere kleinere Staaten an der Grenze der Konföderation zur Peripherie. Die Taurischen Staaten hatten niemals die Ares Konvention unterzeichnet und so forderten die Kämpfe auf beiden Seiten unzählige zivile Opfer und sehr große Verluste unter den Armeeeinheiten. Die Konföderation eroberte schließlich 2 Planeten, was aber ein armseliges Ergebnis für die Dezimierung seiner randwärtigen Welten und der Armee war.

Baxter's interne Ziele gingen weniger gut voran. Seine geheime „Volksfront“, aufgestellt um Haus Liao zu diskreditieren, war nur dumpfes Geschnatter auf vielen Welten. In mehreren Fällen machten es massive Pro-Liao-Demonstrationen nötig, Anti-Aufruhreinheiten zu rufen. Die schlimmste Aktion des Kanzlers gegen die Konföderation war, dass er eine goldene Chance verstreichen ließ, die Streitigkeiten mit Haus Davion ein für alle mal zu beenden. Obwohl nur wenige Bürger zu jener Zeit die Konsequenzen erkannten, war Baxter war intelligent genug zu wissen, wohin eine engere Freundschaft mit dem alten Feind führen würde. Er entschied sich deshalb, ein Friedensangebot und die der Konföderation daraus resultierenden Vorteile abzulehnen, womit er den Grundstein für die weitere Geschichte der Inneren Sphäre in den nächsten Jahrhunderten legte.

Simon Davion übernahm im Jahre 2418 die Kontrolle über die Vereinigten Sonnen, wobei er mehr als fünf jahrzehnte von korrupten und zunehmend tyrannischen Herrschern beendete. Als Teil des Aufstiegs in eine neue Ära für seine Nation versuchte der neue Prinz die alten Wunden zwischen den Vereinigten Sonnen und den Capellanern zu heilen. In den ersten Jahren nach seiner Thronbesteigung entsandte er Diplomaten nach Sian, aber Baxter weigerte sich sie anzuerkennen. Stattdessen bezeichnete der Kanzler sie als "Lakaien eines Mörders, die Anspruch auf Legitimität erheben“ und ließ sie von der Palastwache hinauswerfen. Mehrere Wochen später versuchte er diesen Fehler zu beheben, indem er eine Anerkennung davon abhängig machte, das die Capellaner die Systeme Lee, Redfield und Safe Port erhielten. Alle drei Planeten waren schon lange Grund für heftige Streitigkeiten zwischen den Capellanern und den Vereinigten Sonnen, wobei Haus Davion diese im Laufe der Jahre nach 2360 für sich erobern konnte. Die Vereinigten Sonnen hatten kein Interesse diese Welten, die sie nur 50 Jahre zuvor durch viel Blut erobert hatten, zurückzugeben. Kanzler Baxter's wilden Forderungen verursachten beinahe einen neuen Grenzkrieg zwischen beiden Reichen und vernichteten endgültig alle Chancen auf Freundschaft zwischen den beiden Nationen.


zuletzt bearbeitet 03.08.2010 12:12 | nach oben springen


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